Am 3. Dezember 2005 wurde der Thieder Ständebaum an der Adalbert-Stifter-Straße, neben dem Obelisken der 1200-Jahr-Feier, offiziell eingeweiht und es endete damit eine fast unendliche Geschichte.
Im August 2001 trug der Ortsheimatpfleger Hartmut Alder die Idee das erste Mal während einer Sitzung des Arbeitskreises Thiede e.V. vor, einen Ständebaum zu errichten.
Im Mai 2003 beschloss der Arbeitskreis, aus Anlass seines 10jährigen Bestehens im Jahre 2004, einen Ständebaum zu bauen und aufzustellen. Aber wo bzw. wohin aufbauen? Zahlreiche Ideen wurden besprochen und wieder verworfen, bis sich schließlich die Fläche neben dem Obelisken durchsetzte, in der Hoffnung, damit einen „neuen Ortsmittelpunkt” zu schaffen. Bernd Sander und Kurt Reinhardt hatten alsbald schon gute Ideen für die Durchführung und aufgrund einer günstigen Gelegenheit, wurde von den „Bauleitern” kurzfristig ein Stahlmast erworben, der mit Hilfe der Firmen Gebert und HS-Metallbau transportiert sowie weiter bearbeitet wurde. Des Weiteren erklärte sich die Planungsgruppe Dröge-Baade-Nagaraj bereit, Statik und Bauantrag zu erstellen.
Seit Dezember 2003 lief eine erste Anfrage bei der Stadt bezüglich des Bauvorhabens. Dabei waren bereits zahlreiche bürokratische Hürden zu überwinden, aber auch hausgemachte Probleme, die dem Arbeitskreis Thiede unnötige Kosten verursachten. Ein neues Mitglied des Arbeitskreises Thiede, Klaus Gossow (ehemaliger Leiter des Tiefbauamtes) übernahm im Oktober 2004 die weiteren Verhandlungen und brachte das Projekt aufgrund seiner Erfahrung und seiner Kontakte dann auch in richtige Bahnen, trotz immer noch zahlreich vorhandener Stolpersteine. Als sich dann im April 2005 wieder einmal größere Hürden bezüglich der Verkehrs-Sicherungspflicht zeigten, drohte das Projekt Ständebaum komplett zu kippen. Jedoch waren Ortsrätemittel bereits bewilligt und schon überwiesen und die Mehrheit des Arbeitskreises entschied: „Es muss weiter gehen!”
Bernd Sander und Kurt Reinhardt trafen sich mehrere Monate lang jeden Morgen und verrichteten - ohne großes Aufsehen - ihre Tätigkeiten: Sie bearbeiteten den Laternenmasten, bohrten u.a. 90 Löcher für 90 Schrauben und gossen den Mast mit Beton aus, um die Standfestigkeit zu gewährleisten. Sie suchten die Motive aus, vergrößerten diese, sägten, frästen und ... und ... und ...
Herbert Sievers stieß im Juni 2005 als „Schildermalermeister” zu dem Duo. Im Oktober 2005 brachten Bernd Sander, Kurt Reinhardt, Herbert Sievers und die Malergehilfen Heinz Chodeck, Dieter Habeck und Uta Lehne Farbe auf die Schilder, und mit einem gewöhnlichen Pinsel zauberten die fünf Männer Leben in die ausgewählten Motive. Der endgültiger Bauantrag wurde im August 2005 eingereicht und Ende Oktober genehmigt.
Endlich, nach fast 4 1/2 Jahren, war es soweit. Jetzt fehlte nur noch das Fundament, bei dem die Firmen Eppers, Thieder Kieswerk, Tschirpig und Weibel behilflich waren. Am 1. Dezember 2005 wurde der Ständebaum mit dem Kranwagen der Firma Lassen an Ort und Stelle transportiert, eingehängt und aufgestellt.
Der Arbeitskreis Thiede e.V. hofft, dass dieser Baum von der Bevölkerung gut angenommen wird, dass er lange erhalten bleibt und dass sich an der Stelle vielleicht wirklich ein „neuer Mittelpunkt” unseres Ortes bildet.