Wohnen im Alter mit Lebensqualität So ungern sich viele mit der Zukunft des Alterns auseinandersetzen, so wichtig ist es doch, genau dies frühzeitig zu tun. Wenn man selbst und aus freien Stücken darüber entscheiden kann, dann ist das die beste Vorbereitung, das stimmigste Angebot für sich herauszufiltern. Daher ist es wichtig Entscheidungen zu treffen, so lange es einem gut geht. |
Beim Wohnen mit Service gilt das Motto: so viel Selbstständigkeit wie möglich und so viel Unterstützung wie nötig. Ein Pflegegrad ist übrigens keine Voraussetzung.
Die Gründe für den Einzug sind ganz unterschiedlich: manche Personen wünschen sich eine barrierefreie Wohnumgebung, weil ihnen das Treppensteigen schwerfällt. Bei einigen Menschen liegt noch keine körperliche Einschränkung vor, sie fühlen sich aber sicherer, wenn sie die Serviceangebote jederzeit in Anspruch nehmen können. Andere ältere Menschen, deren Partner verstorben ist, sehnen sich nach mehr Gesellschaft, hier bieten sich viele Gelegenheiten, neue Kontakte zu knüpfen oder das soziale Umfeld zu pflegen- zum Beispiel während der Mahlzeiten im Speisesaal, beim Aufenthalt in den Gemeinschaftsräumen oder im hauseigenen Café.
»Der riesige Vorteil am Service Wohnen ist, dass man ein Maximum an Selbstständigkeit bewahren kann. Man hat aber auch die Gewissheit, dass man jederzeit Hilfe in Anspruch nehmen kann, wenn man sie braucht.«
Natascha Herden, Einrichtungsleiterin der Residenz „Am Lindenberg“
Beim Wohnen mit Service sind aber alle Dienstleistungen und Beschäftigungs-angebote freiwillig. Das ist wichtig, denn so können Senioren und Seniorinnen ihren Tag so verbringen, wie sie möchten. Wir haben auch Ehepaare, bei denen eine Person im Wohnen mit Service lebt und die andere auf der Pflegestation. Sie verbringen dann oft den Tag miteinander.
Wir haben mit unseren Bewohnern, den Eheleuten Jeske sowie Frau Krause, die jeweils eine 50 m² große Wohnung mit Balkon und Einbauküche bewohnen, gesprochen. Im Interview plaudern sie über ihre Beweggründe, ihre neue Wohnsituation und ihre Lebensphilosophien.
Wie sind Sie auf Betreutes Wohnen gestoßen und warum haben Sie sich dafür entschieden?
Eheleute Jeske: „Wir kommen aus Thiede und haben in einem Bungalow mit großem Garten gewohnt. Irgendwann wurde uns alles zu viel. Die Residenz wurde uns privat empfohlen. Die Mutter einer aktuellen Bewohnerin wohnte sogar in genau derselben Wohnung, in der wir jetzt leben. Mein Mann hat regelmäßige Schwindelattacken, kurz nach dem Einzug ist er gestürzt. Ich bin erleichtert, dass wir nicht allein sind und Hilfe erhalten. Die ärztliche Versorgung und die Infrastruktur sind sehr gut, die Ärzte kommen sogar bei Notfällen ins Haus.“
Frau Krause: „Ich lebte vorher im Kreis Gifhorn in einem Haus mit meiner Mutter. Ich bin seit 14 Jahren verwitwet, wir hatten keine Kinder, und als meine Mutter starb, besuchte ich mit meinem Patenkind mehrere Einrichtungen. Die Residenz war die Letzte und genau die Richtige. Mir war schon immer klar, dass ich in ein Service Wohnen ziehen würde, bevor ich allein sein würde- ich hatte schon viele Jahre zuvor im Internet recherchiert. Mein Hauptgrund ist der Faktor „Gesellschaft“. Wenn ich Ruhe brauche, ziehe ich mich in meine Wohnung zurück, ansonsten gehe ich vor die Tür und treffe sofort jemanden zum Reden. Nach der Besichtigung sagte ich sofort: „Hier könnte ich leben!“ Ich könnte stundenlang auf meinem Balkon stehen und auf den Teich mit den Enten, Schildkröten und Fischen schauen. Da ich selbst einen Teich hatte, hat mich der Blick in den Lindengarten von meiner Wohnung aus gleich fasziniert.“
Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung und in der Wohnanlage wohl? Haben Sie Ihre alten Möbel mitgebracht oder die Wohnung mit neuen eingerichtet?
Eheleute Jeske: „Es war natürlich schwer, sich zu reduzieren, wir haben aber einen Teil unserer Möbel mitbringen können und unsere Wohnung gemütlich eingerichtet. Irgendwie hat das Ausmisten auch gutgetan. Unser Mops Bina fühlt sich hier sehr wohl, das ist mir auch wichtig. Das Haus ist tierfreundlich, jeder freut sich über unseren Hund und streichelt ihn oder spricht ihn an. Für jedes Anliegen unsererseits wird irgendwie immer eine Lösung gefunden.“
Frau Krause: „Alle Mitarbeiter sind sehr nett, vom Service Center bis über die Haustechnik, die sich um kleine Reparaturen kümmert. Der Ambulante Dienst unterstützt mich in der Reinigung meiner Wohnung. Bei meinem Umzug habe ich ein Umzugsunternehmen beauftragt. Mein Schlafzimmer habe ich neu und nach meinem Geschmack eingerichtet.
Ich fühle mich wohl. Ich genieße es, zum Ende der Woche auch mal keine Termine zu haben und in den Tag hineinzuleben. Die anderen Damen im Haus sind top, die interessieren sich noch und man kann sich toll unterhalten. Eigentlich wollte ich nach Braunschweig ziehen, aber hier hat es mir besser gefallen. Die Einrichtung hat Dorfcharakter, gleichzeitig bekommt man alles in der Nähe und das Haus ist gut gelegen. Die Wohnungen sind schön, meine Wohnung hat die optimale Größe für mich.“
Wie ist Ihr normaler Tagesablauf?
Frau Jeske: „Ich gehe mit Bina Gassi, besorge Brötchen und wenn ich wiederkomme, hat mein Mann bereits den Frühstückstisch gedeckt. Mittags nutzen wir fast täglich das Restaurant. Am Nachmittag mache ich den Haushalt oder treffe mich gerne mit den anderen Bewohnern im Café, da haben wir mittlerweile fast einen Stammtisch.“
Frau Krause: „Montags bis mittwochs ist meine Woche verplant: zweimal die Woche gehe ich zum Kartenspielen, das macht mir richtig Spaß, das genieße ich. Sonst gibt es hier noch das Gedächtnistraining und Gymnastik, aber ich bin eine Spätaufsteherin. Physiotherapie bekomme ich auch noch. Ansonsten chille ich in meiner Wohnung; ich fahre auch noch ab und zu Auto.“
Haben Sie einen Tipp/eine Botschaft an andere, die noch vor der Entscheidung stehen, in ein Service Wohnen zu ziehen?
Eheleute Krause: „Man sollte reichlich überlegen und abwägen, was man noch kann und was nicht. Es kann jederzeit möglich sein, dass es einem nicht mehr gut geht. Ich fühle mich hier gut aufgehoben. Ich brauche wenig Hilfe, aber wenn, dann ist jemand da. Selbst, wenn es nur der Life-Check ist: dass morgens jemand anruft und fragt, ob alles in Ordnung ist bei uns.“
Frau Krause: „Man sollte nicht zu lange warten und unnötig an seinem Haus festhalten, irgendwann wird es zur Belastung und ist nur noch mit Arbeit verbunden. Auch die Einsamkeit ist ganz schlimm, zusammen mit anderen blüht man auf. Allein in einem Haus, ohne Partner, verkümmert man. Man sollte sich für diesen Gedanken öffnen. Solange man noch fit genug ist, sollte man diesen Schritt wagen.“
Vielen Dank für das Gespräch. Wer neugierig geworden ist, kann sich sehr gerne in der Residenz „Am Lindenberg“ über das Service Wohnen informieren.
Alloheim Senioren-Residenz "Am Lindenberg"
Guldener Kamp 5-9
38239 Salzgitter-Thiede
Tel. (05341) 290-0